Dienstag, 28. April 2009

wenn die sonne zu nah....

Ikarus


Schmeißt ihn in den Kerker
legt ihm Ketten an
lasst ihn leiden
lasst ihm nichts!

Sinnlos auch
wenn ihr ihn verbannt,
seine Flügel braucht ihr ihm nicht nehmen
- sie sind bereits verbrannt.

Montag, 20. April 2009

slam-text

eher ein slam-text, als ein text zum lesen....



Manifest der Sprachbefreiungsarmee


wir alle wollen uns entwickeln und
knüpfen dabei an unserem eigenen knoten.
denn anstatt auf manch eines schlauen zoten
hörn wir dabei auf die falschen boten
die uns mit ihren weißen kitteln
weiß machen wollen
- aber wir sind bunt!
drum schaut ihnen genauer auf den mund.
denn sie misshandeln in ihrem dunklen gemache
das mittel unsrer freiheit,
die sprache!

so lasst uns
die sprache aus den händen der wissenschaft klauen
oder eben: aus den klauen der wissenschaft händen
ihr tausendjähriges reich damit beenden
auf ihre methodik kotzen
ihrem strikten wörtersystem mit einer
schüssel buchstabensuppe trotzen!!
den -ismus fetischismus durch einen -kannnichtmuss fetischkannnichtmuss verdrängen
wörter aus ihren käfigen befreien,
aus ihren engen!
die definitionbastillion besetzen!
uns gegenseitig vernetzen!
den knoten durch das netz ersetzen!

und damit eine welt erschaffen
in der rigides dirigieren und diktatorisches diktieren erschlaffen
in der faule lügen faul liegen
die ameisen den elefanten besiegen
in der wir uns nicht trügen sondern tragen
wir nicht erklären sondern fragen
in der der menschenbraten serviert vom entenwirt
der homo oekonomikus zum schwulen BWL-Studenten wird
in der sich hetzblätter in herzblätter verwandeln
absolutisten deshalb mit anarchisten anbandeln!

in der wir alle endhaltestellen anfahren,
denn uns sehnt nach den grenzen des erfahrbaren
in der wir die schwarzen toten letter soziologischer analysen über liebe
mit bunten klecksen überklacksen
in der wir
zu kerzen werdend
uns an die herzen waxen!

frühling...

...lässt sein blaues band....



Frühling


Hoffnung
verrottet
ein Soldat, der
trottet, hinkend
auf rot-welligem Asphalt
vorbei an
Kindern, die rennen, ohne Halt,
zwischen Feldern schwarzer Ähren
und Müttern, die Furcht und
Knochen gebären

Und die Sonne wagt es
mit ihren Strahlen
ein Bild von Frühling
in die Welt zu malen.


Liebe
verrottet
ein Vogel, der
spottet, mit seinem
Hohelied der Freien
hoch über
Blumenmündern, die schreien
in leisem Schmerz
und braunem Laub, in dem
ein blutig-angefressen Herz

Und du wagst es
mit deinem Strahlen
ein Bild von Frühling
in meine Welt zu malen.






Drinnen, irgendwo. Buntes nachtes Licht.
Roter Mond und grüne Sonne brennen
auf der Haut ein Schreien.
Ein schlechter Witz
von Sternenhimmel um uns
drehend macht uns Schwindel.
Flüsterbeißen, lockenblicken, umbeinen
Dann doch Worte: tropfen fließen strömen
in den Saal, alles unter Wasser
wie wir uns umweinen.

Innen irgendwo, schwarzes traumes Nichts,
im Verließ aus mauern und gedacht
draußen du ganz ewig Licht, gebrochen
brichst du Weltgesetztes, brichst du die Monade;
und: umarmen und umküssen und umlieben,
mehr ist nicht geblieben.





Ronja


Sie hieß Ronja ich
traf sie im März
der Name er passte sie
raubte mein Herz