Samstag, 31. Oktober 2009

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.........


Lippen
erweisen sich
stets erneut
als
schranken der
gedanken -
- das Wort
mit seinem
wahrheitsfetisch:
ihnen zu pathetisch

und so küssen sie sich blutig -
eine andre form von mutig




wanderlied (paradoxon für unterwegs)

nach wenigen schritten
meintest du: "mein gepäck, es drückt zu sehr"
und ich: "meines auch, ich kann
nicht mehr"
-
ein kurzer tausch, man hätte gesehn:
des andern ist nur halb so schwer.

Freitag, 24. Juli 2009

fällt nix ein

....



fragezeichen


als ich auf der wiese lug
ich wahrlich rasend war
sagte, dass ich dich tragen werde
wie ich dich schon immer trug
sage ich die wahrheit

Sonntag, 5. Juli 2009

einige neue gedichte...

... die in den irrungen und wirrungen der letzten monate entstanden




ich führte dich an meinen abgrund
- und du spiest runter

und heiter und munter
zogst du weiter, immer weiter
unvermindert heiter




Auf dem Friedhof


Wir streiften über Kies
in Bäume Schatten Grablichter Licht
Blumen schauten uns nach
Namen lachten uns zu

und wir zurück
und wir suchten und versteckten
hauten und neckten
und berührten
mein Herz

zerberstet meine Brust
und springt dir an den Mund
die Lunge an deinen Hals
die Milz sabbert an deinen Nippeln
die Leber beschmutzt deinen Bauch
Der Blinddarm peilt die Schenkel an
doch er verfehlt ganz knapp
Sperma platzte aus den Hoden
und gebar in dir ein neues Grab.





Von der Einzigartigkeit eines Gefühls


Stand auf deines Auges schwarzer Insel
das golden-braune Meer umher
hieß mich springen.
Ich sprang.

Doch anstatt von Wellen getragen
ward mein Schädel von der Linse,
die du verschwiegst, zerschlagen.

und wenn mein tod dir keine träne wert
lieg ich im müll, mit linse und dem gerd
der's in dem andern aug' versuchte
und den dort das gleiche los ersuchte.







lachen macht dich weinen
lieben macht dich hassen
leben musst du passen
ja musst du verneinen

schönheit macht dich hässlich
güte macht dich schlecht
verbrechen was einst recht
was einst herr- nun grässlich

fülle macht dich leer
helles macht dich dunkel
Sie löscht nun noch den letzen funken
bitte sehr!

Dienstag, 28. April 2009

wenn die sonne zu nah....

Ikarus


Schmeißt ihn in den Kerker
legt ihm Ketten an
lasst ihn leiden
lasst ihm nichts!

Sinnlos auch
wenn ihr ihn verbannt,
seine Flügel braucht ihr ihm nicht nehmen
- sie sind bereits verbrannt.

Montag, 20. April 2009

slam-text

eher ein slam-text, als ein text zum lesen....



Manifest der Sprachbefreiungsarmee


wir alle wollen uns entwickeln und
knüpfen dabei an unserem eigenen knoten.
denn anstatt auf manch eines schlauen zoten
hörn wir dabei auf die falschen boten
die uns mit ihren weißen kitteln
weiß machen wollen
- aber wir sind bunt!
drum schaut ihnen genauer auf den mund.
denn sie misshandeln in ihrem dunklen gemache
das mittel unsrer freiheit,
die sprache!

so lasst uns
die sprache aus den händen der wissenschaft klauen
oder eben: aus den klauen der wissenschaft händen
ihr tausendjähriges reich damit beenden
auf ihre methodik kotzen
ihrem strikten wörtersystem mit einer
schüssel buchstabensuppe trotzen!!
den -ismus fetischismus durch einen -kannnichtmuss fetischkannnichtmuss verdrängen
wörter aus ihren käfigen befreien,
aus ihren engen!
die definitionbastillion besetzen!
uns gegenseitig vernetzen!
den knoten durch das netz ersetzen!

und damit eine welt erschaffen
in der rigides dirigieren und diktatorisches diktieren erschlaffen
in der faule lügen faul liegen
die ameisen den elefanten besiegen
in der wir uns nicht trügen sondern tragen
wir nicht erklären sondern fragen
in der der menschenbraten serviert vom entenwirt
der homo oekonomikus zum schwulen BWL-Studenten wird
in der sich hetzblätter in herzblätter verwandeln
absolutisten deshalb mit anarchisten anbandeln!

in der wir alle endhaltestellen anfahren,
denn uns sehnt nach den grenzen des erfahrbaren
in der wir die schwarzen toten letter soziologischer analysen über liebe
mit bunten klecksen überklacksen
in der wir
zu kerzen werdend
uns an die herzen waxen!

frühling...

...lässt sein blaues band....



Frühling


Hoffnung
verrottet
ein Soldat, der
trottet, hinkend
auf rot-welligem Asphalt
vorbei an
Kindern, die rennen, ohne Halt,
zwischen Feldern schwarzer Ähren
und Müttern, die Furcht und
Knochen gebären

Und die Sonne wagt es
mit ihren Strahlen
ein Bild von Frühling
in die Welt zu malen.


Liebe
verrottet
ein Vogel, der
spottet, mit seinem
Hohelied der Freien
hoch über
Blumenmündern, die schreien
in leisem Schmerz
und braunem Laub, in dem
ein blutig-angefressen Herz

Und du wagst es
mit deinem Strahlen
ein Bild von Frühling
in meine Welt zu malen.






Drinnen, irgendwo. Buntes nachtes Licht.
Roter Mond und grüne Sonne brennen
auf der Haut ein Schreien.
Ein schlechter Witz
von Sternenhimmel um uns
drehend macht uns Schwindel.
Flüsterbeißen, lockenblicken, umbeinen
Dann doch Worte: tropfen fließen strömen
in den Saal, alles unter Wasser
wie wir uns umweinen.

Innen irgendwo, schwarzes traumes Nichts,
im Verließ aus mauern und gedacht
draußen du ganz ewig Licht, gebrochen
brichst du Weltgesetztes, brichst du die Monade;
und: umarmen und umküssen und umlieben,
mehr ist nicht geblieben.





Ronja


Sie hieß Ronja ich
traf sie im März
der Name er passte sie
raubte mein Herz

Sonntag, 29. März 2009

mal wieder was auf englisch



Spring Seesaw


Oh, thou must be my juliet
cause now i see
i've only been in love by the book as yet!
And if in this respect
the others were but art
thou art living art
cause thou un-covered my heart!
But did thou only do so
to spear it all the better? No?
Thou sayest this is how to play?
But as much as i'm a child,
i'm not the clay!
So please please please my dear,
answer me right now and here!
For if not
pain alot

Mittwoch, 11. März 2009

noch'n gedicht

ein gedicht heinz erhardt zum 100. ein vier-zeiler natürlich, wie könnte es anders sein ...... und noch ein anderes gedicht zu dem mir die idee schon vor einiger zeit kam, das ich jetzt aber erst ausgearbeitet hab




Noch'n Gedicht (Heinz Erhardt zum 100.)


Der sehr alte Herr von und zu Rappen
machte eine Fahrradtour in vier Etappen.
Und seither spricht man, jeder weiß es,
von der Quadradtour des Greises.







Es gab die eine oder andre
die mir meinen Weg versüßte;
doch die eine viel zu flache Brüste,
die andre schlicht zu große.
Die nächste fühlte sich
nicht richtig an im Schoße.
Die darauf: Augen zum Versinken!
Doch musste sie beim Verkehr
so furchtbar stinken?

Und noch vielen mehr
gefiel ich sehr.
Aber musste ich auch ihnen
manchmal nicht ganz ohne Bedenken
die Freiheit schenken.
Die Letzte dann, sie war wohl einfach zu perfekt.

Ach wenn sie doch nur alle anders,
dann wär ich nicht so ganz alleine so verreckt.

Dienstag, 10. März 2009

ein allerweltsgedicht

ein allerweltsgedicht, ohne besonder form oder dergleichen, aber warum auch nicht...




überleben und tod


wir überleben gefahr, wir überleben krankheit
wir überleben freunde, wir überleben fremde
wir überleben zusammen, wir überleben allein
wir überleben in zimmern, wir überleben in häusern
wir überleben in ordnung, wir überleben in den tag hinein
wir überleben das überleben, wir überleben den tod
niemals
so lasst uns denn leben.

Dienstag, 3. März 2009

was neues und was altes neu

ein neues gedicht. außerdem habe ich das gedicht panopticon ein wenig überarbeitet und erweitert.




eucharistie eines ungläubigen


sekunden stunden
stumm
du vor mir

und meine türe weit
hoffen!
gewährt einblick
in meinen verschlag:

zuckendes licht auf
nicht dichten wänden
weißer regen
rinnt durch ritzen pfützen
spiegeln
fratzen in erinnerungsrahmen
ein tisch
ein stuhl
vorhang aus brennenden fetzen
zerrissene tapeten geben sicht auf
nacktes entsetzen
meine fenster
angelaufen von kaltem schweiß
blick mein hinaus auf deinen mund
ich weiß

ich bin nicht würdig dass du eingehst unter mein dach
aber sprich nur ein wort so wird meine seele gesund








panopticon


ich bin pervers
ich bin kriminell
ich bin krank
ich bin anormal

ich soll lieben
ich soll kaufen
ich soll schönes schön finden
ich soll normal sein
ich soll anormal sein
damit ich normal sein sollen kann

NEIN!
ich bin will mein eigenes sollen mein eigenes schönes schaffen bin ich.

drum töt ich meinen großen bruder
und fliehe in richtung selbst
denn ich will mich
will
völlige leere und leerige völle will
das extreme mit all seinen extremitäten will
auseinanderklaffende klammeraffen will
augenlider singen
in höchsten tönen will
das bügeleisen meiner eigenen entfaltung sein
will
niederlagen kassieren
und den gewinn daraus behalten
will
aber keine gefühle investieren
sondern fühlen
will keine leistungen leisten
will leitungen leiten
von hier ins unendliche
und zurück
will mich verwandeln
vom rädchen zum radieschen
denn ich will mich
jedoch mit allen dichs

drum schließt euch mir an
und ich verspreche euch ein paar radieschen

Montag, 9. Februar 2009

drei neue gedichte

Strange light turning faces bright
young people dancing with the tv screen
a war somewhere can be seen
a woman crying for the fallen son
cursing at the rising sun
people continuing their dance
on and on, in trance
waving their hands
and drowning.






Faraway closeness

I can see paper planes gliding
toy trains riding
plastic people in plastic buses
maybe going for a longer stay
but I cannot help myself
I already miss you anyway







Augen wie zwei Sterne
leuchten mir aus der Ferne

Umgeben von süßem Rosenduft
atme ich endlich wieder Luft

Eine Stimme wie im Engelschor
öffnet mir das Herz und Ohr

Ein Lächeln wie der Sonnenschein
erhellt mein ganzes Sein

dazu wogende Brüste in deinem Dekolleté
und meine sonst-so-eloquenz verblasst zum Rohklischee

Montag, 2. Februar 2009

ich habe veröffentlicht!!!

wenn auch nur auf einem internetblog. aber der anfang ist gemacht. hallo welt! hier also ein paar gedicht von mir … entstehungszeitraum juli 2008 – januar 2009 … chronologisch geordnet, mit den neuesten oben … hoffe das eine oder andere gefällt dem einen oder anderen … persönlich gefallen mir (momentan) am besten: „vom fallen von toren“, „die schneiderin“, „panopticon“, „wenn handeln auf handeln“ und vermutlich auch „des narren waffe“, da es mein erstes richtiges gedicht war (und wohl auch ist) und auch schon etwas früher, glaube november 2007 entstanden ist.... naja, nur so als anspieltipps … ich hoffe trotzdem: alles knüller, keine füller


über feedback freue ich mich …. benjamin




Ach, Herr präskribierer,
sie sind doch der,
das find ich toll
wo saget wie ich sagen soll.
Drum darf ich vorstelln
den herren Sprachkripierer,
der nachdem er einen kuchen buk
ein riesenlanges würstchen kuk.


Ach, Herr präskribierer,
sie schon wieder
man sagte mir sie seien bieder
drum reden sie doch mal
wenn sie gestatten
anstatten den kollegen neunmalklug
mit dem herren Sprachunfug
der nachdem er eine wurst verspiss
dieselbe in die schüssel schiss







wenn handeln auf handeln unmöglich
ist möglichkeit für alle
und möglickeit für keinen
spielen alte und lachen junge
und sind kinder stumm
und männer weinen

wenn handeln auf handeln unmöglich
stehen gaudís gebäude
und liegt alles in staub darnieder
schenken wir einander hilfsbereit
und werden einander genommen
wieder und wieder

wenn handeln auf handeln unmöglich
ist der mensch niemals nur mittel
und erweitert er auf sich das gerben
kann ich tun und leben
und muss nichtstun
oder sterben

wenn handeln auf handeln unmöglich
spielen wir des spieles willen
und zählt allein der sieg

denn wenn handeln auf handeln unmöglich
ist freiheit
oder krieg







panopticon


ich bin pervers
ich bin kriminell
ich bin krank
ich bin anormal

ich soll lieben
ich soll kaufen
ich soll schönes schön finden
ich soll normal sein
ich soll anormal sein
damit ich normal sein sollen kann

NEIN!
ich bin soll mein eigenes sollen mein eigenes schönes schaffen bin ich.

drum töt ich meinen großen bruder
und fliehe in richtung selbst
denn ich will mich
will
völlige leere und leerige völle will
das extreme mit all seinen extremitäten will
auseinanderklaffende klammeraffen will
augenlider singen
in höchsten tönen will
niederlagen kassieren
und den gewinn daraus behalten will
aber keine gefühle investieren
sondern fühlen
will keine leistungen leisten
will leitungen leiten
von hier ins unendliche
und zurück
will mich verwandeln
vom rädchen zum radieschen
denn ich will mich
jedoch mit allen dichs

drum schließt euch mir an
und ich verspreche euch ein paar radieschen







Ein leeres Feld
und nur ein Schild
mit Aufschrift:
„Neue Welt“







x ist gleich
y sowieso
alle anderen wohl ebenso
und vielleicht ist es ja deshalb so
dass du ihn
ansiehst wie du mich
berührst wie du mich
küsst wie du mich

ansahst
berührtest
küsstest







Die Schneiderin


Oh Langeweile, weile nicht zu lange,
weil lange halt ich dich nicht aus.
Also raus! Hinaus! Ab unter Leute, ins Theater!
Doch weilt denn dort nicht ganz dieselbe Länge?

D'rum komme doch zu mir mein Schatz
mit deiner Schere
und schneide meine lange Weile kurz.







Gute Miene

Tag,
sie möchten bitte was?
Sie würden gerne vor mich?
Nein. Ach was. Das stört nich'.
Ja, bitte sehr, nach Ihnen
kann ich Ihnen sonst noch dienen?

Ach,
sie erneut,
wenn mich das nicht freut!
Nein gar nicht, kein Problem
machen sie sich's doch bequem.

Und
ja, bitte, nehmen sie
auch ruhig das letzte Stück
wenn es ihnen hilft, zu ihrem Glück.
Alles ganz nach ihnen, wie sie mögen
- wenn sie mich nur mögen

Doch
lieber Leben von einem und Tod
von allen andern, als ständig
lebend-tot zu wandern.

Also
mögest du auf meine gute Miene treten, Welt,
möge dir zerfetzen Herz und Hirn
springen aus der Brust und Stirn
zerreißen auch die andern Eingeweide
nur damit du wissest was ich leide.







Er nächtet
tagelang
nächtelang
umher im nachten Gang
mit Türen
ohne Schlüssel
unschlüssig
ob und an welche zu klopfen wäre
zweifelnd
ob und wer ihm Eintritt gewähre
beschließt
zu warten bis sich eine entschließt.

Und als es dann geschieht,
es immer heller wird und heller
er vor lauter Licht nichts sieht
sieht sie ihn verschwinden
im Keller
mit seiner nachten Wand,
und hört noch das Schloss sich schließen
mit dem Schlüssel, den er dort fand.






Leere

ent-leeren:
bier
essen
bier
rauch
essen
mehr bier
mehr bier
musik
musik
bier
mehr rauch
musik
mehr rauch
bier
whiskey
mehr whiskey
mehr whiskey
whiskey
whiskey
whiskey

leeren:
spritzen
scheißen
kotzen

Leere







Synapsen zünden
verbinden
sich mit sich und
sich mit sich und
mich mit dir und
dich mit mir und
wieder ist es
wie es wieder war ist
da wie das und
das wie du und wir wie
waltzer im winter hand an hand wie dasein und das sein ist
da wie damals
ist wieder da

und nur ganz anders







Vom Fallen von Toren

Als wir dasaßen, die Liebe in Maßen – Prost! - genaßen,
ich meine genossen – Gesundheit! -
glaubten wir alles ergehe in Rundheit.
Der Ball ist rund.
Die Liebe in Maßen – Prost! - auch,
taten wir nun kund.
Doch auch ohne Ecken fallen Toren – Tor! -
Der Fußballstammtisch wollte diese Weisheit
jedoch für sich bewahren
und zeigte uns lediglich durch sein Gebahren:
auch mit Maß – Prost! - könnt ihr fahren.
So fuhren wir auf einem Tandem ohne Licht
und erst nach dem Fallen kam die Einsicht.
So stiegen wir ab und gingen
miteinander ins Gericht.
- Einspruch! - - Abgelehnt! -
Die Schuld des Andern fürs Fallen herbeigesehnt
eifrig am Schwören und Verhören
nun doch mit dem Maß – Prost! - der Liebe ohne Maß messend
die einstige Überzeugung vergessend
entschied der Unparteiische auf Tor
- Tor! -
ja: ich. aber du auch.







Du hieltst mich in den Armen
mit deinen Augen
als sie mich zum ersten Mal erfassten.

Du hieltst mich in den Armen
als wir keuchten und schwitzten.
Du hieltst mich in den Armen
danach.

Du hieltst mich in den Armen
als sie alle da waren.
Du hieltst mich in den Armen
als keiner da war.
Du hieltst mich in den Armen
einfach so.

Du hieltst mich in den Armen
als es anfing.
Du hieltst mich in den Armen
als ich Windeln anlegen musste.
Du hieltst mich in den Armen
und strichst mir durchs Haar
als sie nass waren und meine Wangen.
Du hieltst mich in den Armen
als ich nicht ich war.
Du hieltst mich in den Armen
als es zu Ende war.

Du hältst mich in den Armen,
und hältst mich und hältst mich,
in den Armen,
mit deinen Augen.







Eine Welt


Unzählige Dimensionen verschiedener Möglichkeiten gegeben
Als Punkte getrennt in einer Linie gelegen
Gleich in Form und auch in Größe
Durfte er den hellsten leben.

Nicht nötig Mitleid mit den andern seiend Vermeinten
Da seine Arme, nun nicht mehr betrogen
Die andern Punkte zu sich zogen
Und zu einem Punkt vereinten.

Auf diese Art aller Möglichkeiten Welten umarmend
Fand er endlich die große Weite sich erbarmend
Sich zu drängen in vier enge Wände:
in zwei Lippen, in zwei Hände.







Des Narren Waffe


Bewaffnet mit des Narren Hoffnung
Versuche ich den Weg zu geh'n
Ohne dabei durchzudreh’n.
Durch dreh’n des Rades nämlich
Scheint es mir gegeben
Das wonach ich such:
der Baum des Lebens.
Doch vergebens ist mein Streben
Eitelkeit lässt mich ihr Lächeln nicht genießen
Und meine einst so stolz getrag’ne Waffe
Seh’ ich in ein salz’ges Nass zerfließen;
Welches endlich den Boden befeuchtend
Des Baumes langsamen Tode gleichbedeutend.